Enrico Mattei

italienischer Industrieller; war Partisanengeneral der "Divisionen Gottes"; nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Leiter der AGIP, ab 1953 Präsident der staatseigenen "Ente Nazionale Idrocarburi" (ENI)

* 29. April 1906 Acqualagna/Prov. Pesaro

† 27. Oktober 1962 b. Melegnano (Flugzeugabsturz)

Wirken

Enrico Mattei wurde am 29. April 1906 in Acqualagna (Provinz Pesaro) als Sohn eines Carabinieri-Unteroffizier geboren und ist mit vier Brüdern in bescheidenen Verhältnissen großgeworden. Er begann als Laufbursche, machte eine kaufmännische Lehre durch und wurde zuerst Reisender einer deutschen Maschinenfabrik, dann Manager einer Gerberei. Mit 27 Jahren gründete er eine eigene kleine chemische Fabrik.

Während des 2. Weltkrieges schloß M. sich der italienischen Untergrundbewegung an, wurde zweimal verhaftet und eingekerkert. Beide Male glückte ihm die Flucht, zweimal entging er der drohenden Exekution. Zuletzt war er der einzige nichtkommunistische Partisanengeneral an der Spitze der Gruppe "Divisionen Gottes" in Stärke von 82 000 Mann, die er selbst mit aufgebaut hatte.

Nach dem Sturz Mussolinis beauftragte ihn die neue Regierung mit der Liquidation der bisher äußerst unrentablen staatlichen Erdölgesellschaft AGIP. Er benutzte diesen Auftrag jedoch, um ungeachtet von Einsprüchen aus Rom auf eigene Faust Bohrungen in der Po-Ebene durchzuführen. Was er fand, war nicht Öl, sondern Erdgas. Es gelang ihm, die ...